Dankbarkeit & Wertschätzung
Ist es Ihnen nicht auch schon so ergangen, daß Sie das Gefühl haben, zu wenig Wertschätzung von ihren Kindern zu bekommen?
Eltern berichten mir in der Praxis: „Was habe ich nur getan, daß meine Kinder mit uns kaum Kontakt haben.“
Eine Mutter berichtet, daß sie mit ihrer Tochter wenig Kontakt hat. Sie hat ihr Bedürfnis nach mehr Austausch mitgeteilt und bekam als Antwort, „dann schau ich mal, wo ich Dich noch reindrücke.“ Die Mutter fühlte sich tief verletzt.
Kinder melden sich auf der Heimfahrt von der Arbeit um nicht zusätzliche Zeit für ein Gespräch aufwenden zu müssen. Oft werden diese Gespräche durch schlechten Empfang unterbrochen oder finden als Nebentätigkeit während des Kochens oder sonstiger Hausarbeiten statt.
Eine Oma hatte ihre Arbeitszeit reduziert, um sich um die Enkeltochter zu kümmern, damit ihre Tochter eine Vollzeitstelle antreten konnte. Der Kontakt zur mittlerweile pubertierenden Enkeltochter ist minimal, wird von der Mutter auch nicht gefördert.
Oft wird die Betreuung von Kindern während der Schulzeit von berufstätigen Eltern gerne angenommen. In den Ferien herrscht Funkstille. Zu geben ohne gesehen zu werden ist verletzend.
Fühlt sich die „jüngere Generation“ durch familiäre Strukturen eingeengt?
Schließt das Bedürfnis nach persönlicher Freiheit die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft aus?
Individualismus, Freiheit, Selbstverwirklichung sind die heutige Religion, Dankbarkeit und Wertschätzung scheinen veraltet zu sein.
Damit verändert sich auch das Verhältnis zu Eltern und Familie.